Station: [15] Die Fischerzunft
Fischer: Magst du mit rauskommen auf den Rhein?
Auf meinem Tribord. Das ist der lange Kahn, in dem ich stehe. Damit fahre ich hinaus auf die Rheinarme, um Fische zu fangen. Manche fange ich in großen Netzen, manche im Kescher und manche im „Warzloff“. Das sind so lange Gänge aus Weideruten, die man nah am Ufer ins Wasser legt (hier, vor mir an der Wand, da hängt auch einer). Und wenn ein Fisch hineinschwimmt, findet er nicht mehr hinaus und ist im Warzloff gefangen.
Andere Fische gehen mir ins Netz und noch andere – stell dir vor! – die kann ich sogar mit der Hand fangen.
Einfach so! Wenn man genug Übung hat, dann geht das ganz einfach. Man hält die Hand ins Wasser, die neugierigen Fische kommen angeschwommen und wollen sehen, was da los ist und – schwupps! – schon hat man einen Fisch in der Hand.
Alle Fische, die ich so im Laufe des Tages fange, die kommen in diese beiden großen Kisten an der Seite meines Bootes. Die Kisten haben Löcher, so dass sie frisches Wasser bekommen. Und so fahre ich dann nach Straßburg und liefere meinen Fang ab – also die lebenden Fische. Das ist gut, denn so sind sie ganz frisch.
Und ich…. ich kann in aller Ruhe wieder nach Hause fahren… also ich meine: rudern… also ich meine: staken. Denn mit meinem langen Stock, da rudere ich nicht, sondern ich stoße mich einfach vom Grund des Flusses ab und schiebe so meinen Tribord vorwärts.
Wenn du magst, kannst du mitfahren. Wenn du dich am vorderen Ende ganz flach hinlegst, dann kannst du direkt die Fische unter dir im Wasser beobachten. Aber ich muss stehenbleiben, um uns sicher nach Hause zu bringen. Also, los geht’s!
Alle Fotos: © Heimatmuseum Neuried