Station: [2] Die Friedenskirche
F: Hier, auf dem höchsten Punkt des Dorfes Altenheim, befindet sich seit Jahrhunderten die evangelische Dorfkirche, die heutige Friedenskirche.
M: Ihr abricotfarbener Anstrich und ihr schlichter, 44 Meter hoher Turm begrüßen die Besucher schon von Weitem. Ihre Geschichte ist wildbewegt. Mindestens vier frühere Kirchenbauten sind an dieser Stelle bezeugt, deren ältester bis in fränkische Zeiten zurückgeht.
F: Die heutige Kirche entstand in den ersten Nachkriegsjahren. Der klassizistische Vorgängerbau war im April 1945 unter Artilleriebeschuss genommen worden, nachdem deutsche Soldaten den Kirchturm als Beobachtungsposten genutzt hatten. Zurück blieb eine bis auf die Grundmauern ausgebrannte Ruine, die in mühsamer Kleinarbeit wieder aufgebaut werden musste.
M: Allein die Beschaffung des Bauholzes glich in den Nachkriegsjahren – unter französischer Besatzung – einem bürokratischen Hürdenlauf. Und mit der Währungsreform im Juni 1948 schmolzen die angesparten Finanzen auf ein Minimum zusammen. Doch unter dem großen persönlichen Einsatz der Altenheimer Bevölkerung gelang der Wiederaufbau – allen Widrigkeiten zum Trotz.
F: 1949 konnten eine historische Glocke wieder in Betrieb genommen, im Oktober 1951 drei neue Bronzeglocken feierlich eingeholt werden. Am 2. Dezember 1951 feierte die Gemeinde den ersten Nachkriegsgottesdienst in ihrer neuen Kirche: der Friedenskirche.
M: Doch was hat der weltberühmte Arzt und Friedenskämpfer Albert Schweitzer mit der Kirche zu tun? Und wie kam sie zu der charakteristischen Fassadenfarbe? Wenn Sie mehr über die Geschichte der Kirche und des Dorfes erfahren möchten, brauchen Sie nur über die Straße zu gehen – ins Heimatmuseum in der Kirchstraße 32, direkt gegenüber. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Fotos: © Heimatmuseum Neuried