Station: [18] Das Reich der Frau
F: Wie lebten die Menschen der vergangenen Jahrhunderte? Was aßen sie, welche Kleidung trugen sie und wie sahen ihre Wohnungen aus?
M: Hier oben, im Dachgeschoss, treten Sie ein ins Privatleben der Menschen. Der Küchentisch ist gedeckt, das Bett gemacht, der Wäscheschrank gut gefüllt.
F: Vielleicht wird Sie vieles an Ihre eigene Kindheit erinnern. Oder an die Erzählungen Ihrer Eltern und Großeltern?
M: Der Wäscheschrank beispielsweise. Hier wurden die Tücher aus dem traditionellen Kelsch aufbewahrt – dem eigenhändig hergestellten Leinen in Weiß-, Rot- und Blautönen.
F: Das Bett ist auffällig kurz, denn die Menschen schliefen früher nicht ganz flach, sondern fast im Sitzen. Warum? Waren es die häufigen Infekte, die ein Schlafen mit aufgerichtetem Oberkörper angenehmer machten? Oder war es Aberglaube, der den Schlaf als „kleinen Tod“ und ein flaches Liegen mit den aufgebahrten Leichen assoziierte?
M: Die Wäsche, ebenfalls eigenhändig hergestellt und mit Monogrammen bestickt, wurde vielfach gestopft und ausgebessert. Man ließ nichts verkommen.
F: Schauen Sie sich gerne in der Küche und der guten Stube um. Hinten rechts in diesem Raum stellen wir Ihnen die Trachten vor, die zu verschiedenen Anlässen hier im Ried getragen wurden.
Fotos: © Heimatmuseum Neuried