Station: [10] Erster Weltkrieg
M: Wo hamse denn gedient?
F: Diese zackige Frage war das ganze Kaiserreich hindurch karriereentscheidend. Dass und wo man gedient hatte, stellte man stolz zur Schau – in Form von Gruppenfotos, Plaketten, Souvenirs oder den äußerst beliebten Reservistenkrügen.
M: Nach Ableistung des Militärdienstes ließen die stolzen Eltern diese schweren Bierkrüge anfertigen und präsentierten sie in der heimischen Schrankvitrine. Mit nationalen Symbolen, markigen Parolen, anekdotischen Szenen aus dem Soldatenleben, dem Namen des Besitzers, seines Regiments und Bataillons, zeugen sie von der Wertschätzung, die das Militär im Kaiserreich genoss.
F: Der Beginn des Ersten Weltkriegs war noch von diesem militaristischen Enthusiasmus getragen. Doch mit den Materialschlachten des Stellungskriegs kam die Ernüchterung. In den Gräben der Westfront fertigten die Männer kleine Kunstobjekte aus Patronenhülsen oder anderen Geschossresten, um Langeweile und Angst zu besiegen: Aschenbecher, Bilderrahmen oder kleine Pokale.
M: Mehr als ein Drittel der eingezogenen Altenheimer Männer fiel in den Schlachten des Ersten Weltkriegs. Viele hatten, bevor sie ins Feld zogen, noch „Kriegshochzeit“ gehalten. Sie ließen ihre Witwen, einige auch Kinder zurück.
F: Einer der gefallenen Altenheimer war Jakob Speck. Sie sehen sein Porträt auf der so genannten „Ehrentafel“. In der fünften Reihe von oben ist er der Zweite von links. Als 18-jähriger hatte er sich zu Beginn des Krieges freiwillig gemeldet. Im Juli 1916 starb er in einem Lazarett bei Verdun – sechs Tage vor seinem einundzwanzigsten Geburtstag. Im folgenden Raum, hinter dem Dorfmodell, finden Sie ein Ölgemälde, das ihn in Uniform zeigt. Hier können Sie ihn näher kennenlernen.
Fotos: © Heimatmuseum Neuried