Station: [6] Fabri ferrari et figuli - Eisenschmiede und Töpfer


Diese Vitrine zeigt anschaulich, mit was die antiken Riegeler ihr Geld verdienten: Die meisten verdienten ihren Lebensunterhalt als Handwerker. Beispielsweise als Schmied. In Riegel gab es wohl gleich mehrere Schmiede-Werkstätten. Es war ja auch ein wichtiges Gewerbe. Denn wer stellt all das Werkzeug für die anderen Handwerker her? Genau, der Schmied. Daneben produziert er Beschläge für Wägen und Möbel. 

Ein weiterer wichtiger Wirtschaftszweig war das Töpferhandwerk. Die Werkstätten wurden teilweise als Familienbetrieb geführt, teilweise auch schon „industriell“. So würden wir das heute zumindest nennen. Die Töpfer hatten ihre Werkstätten in einem eigenen Areal am Westrand der Stadt. Dort wurde sogenannte Glanztonkeramik gefertigt. Mitunter versuchte man sich auch an der Herstellung von Terra Sigillata. Davon zeugen Fehlbrände und Scherben. 

Die Herstellung von Terra Sigillata war etwas für Spezialisten – und nur ausgewiesenen Töpfereien vorbehalten. Vielleicht war die Töpferei in Riegel eine Filiale des A. Giamilus. Im 2. Jahrhundert nach Christus besaß dieser mehrere Sigillata-Manufakturen in der Umgebung. Die Terra Sigillata zeichnet sich durch zwei Dinge aus: durch eine aufwendige Relief-Verzierung sowie durch eine rote, besonders beständige Glasur. Sie verleiht dem Geschirr zudem einen besonderen Glanz.

Hergestellt wurde das Geschirr mithilfe sogenannter Formschüsseln. Diese dienten als Negativabdruck. Die Schüssel wurde dort hineingedrückt, dann ließ man den Ton trocknen. Beim Trocknen zog sich dieser dann zusammen und die Schüssel konnte bequem aus der Vorlage gestürzt werden. Terra Sigillata-Geschirr war teuer, nicht jeder konnte es sich leisten. Zerbrochene Schüsseln brachte man daher gern zum Geschirrflicker. Dieser setzte die Scherben mit Bleiklammern wieder zusammen.  

© Archäologisches Museum Riegel