Station: [3] Das römische Riegel


Ursprünglich war Riegel ein Stützpunkt für die römische Armee. Bislang konnten die Spuren von zwei Militärlagern gefunden werden. Doch was zog die Römer ausgerechnet hierher?

Es war wohl die strategische Lage, die zum Bau der Garnison führte. Denn in Riegel kreuzten sich damals zwei wichtige Fernrouten: Die eine führte aus dem Schweizer Mittelland bzw. aus dem Rhone-Tal kommend weiter rheinabwärts. Die andere Route war eine der wenigen Querverbindungen, die vom Inneren Galliens zur oberen Donau führte. 

Der Standort war ideal. Denn der gesamte Verkehr musste damals durch die Riegeler Pforte – einen schmalen Engpass zwischen Kaiserstuhl und Schwarzwald, nur etwa 2,5 Kilometer breit. Über das Lager selbst wissen wir recht wenig. Der einzige sichere Hinweis ist das kurze Stück eines Wehrgrabens. Vermutlich hatte das Kastell aber eine Größe von bis zu sieben Hektar. Bis zu 1.000 Soldaten könnten dort stationiert gewesen sein. Was für Einheiten das genau waren, ist unklar. 

Nach Abzug des Militärs begann die Siedlung zunächst rasant zu wachsen. Womöglich wurde der Zuzug neuer Bürgerinnen und Bürger gezielt gefördert. Im 2. und 3. Jahrhundert nach Christus erstreckte sich das antike Riegel über eine Gesamtfläche von rund 27 Hektar. Das Stadtzentrum lag am linken Ufer der Elz. Welchen Namen die römische Siedlung trug, ist nicht überliefert. Geblieben sind nur zahlreiche Funde aus dem täglichen Leben der Menschen. 

© Archäologisches Museum Riegel