Station: [14] Ad mensam – Zu Tische


Das Tafelgeschirr der Römer bestand zumeist aus Ton. Aber auch Gefäße aus Bronze und Messing sowie aus Glas kamen zum Einsatz. Am kostbarsten war Geschirr aus Silber. Dieser Luxus blieb jedoch nur einer kleinen Oberschicht vorbehalten. Hier in der Vitrine zeigen wir Ihnen, was bei den Riegeler Bürgern zur römischen Zeit auf den Tisch kam. 

Die Gefäße stammen vor allem aus jenen Stadtvierteln, in denen die Handwerker und Händler mit ihren Familien lebten. Unter anderem sehen Sie Terra Sigillata. Sie entspricht etwa unserem heutigen Sonntagsgeschirr. Die Gefäße waren hochwertig und mit einer rot-glänzenden Schicht überzogen. Im Laufe der Zeit wurde Terra Sigillata aber immer mehr zum Massenprodukt. Entwickelt wurde sie wohl im ersten Jahrhundert vor Christus, in Werkstätten in Arezzo. Das Geschirr wurde in speziellen Töpfereien hergestellt. In der Provinz Germania Superior gab es nachweislich neun Werkstätten für Terra Sigillata.

Besonders interessant ist das Objekt mit der Nummer 5. Es zeigt einen Trinkbecher aus Terra Sigillata. Erkennen Sie das Tier darauf? Kommt es Ihnen vielleicht bekannt vor? Kleiner Tipp: Es ist das Wappentier unseres Museums.

Okay, wir verraten Ihnen, um was für ein Tier es sich hier handelt. Es ist ein hippocampos – ein mythologisches Wesen, halb Pferd, halb Seeungeheuer. In der Antike werden die Hippokampen oft als Zug- oder Reittiere der Meeresgötter dargestellt. Eine europäische Fluggesellschaft nutzte das Fabelwesen bis 1976 als Logo. Und im berühmten Trevi-Brunnen in Rom tauchen ebenfalls mächtige Hippokampen aus dem Wasser. 

Spannend sind auch die drei Löffel hier in der Vitrine. Die Römer pflegten ihr Essen in mundgerechte Stücke vorzuschneiden. Diese wurden dann in Tellern und Schüsseln angerichtet und serviert. Gegessen wurde mit den Fingern – oder mit dem Löffel! Die Gabel kannten die Römer noch nicht. Sie ist eine Erfindung des Mittelalters. Die kleinen Häppchen wurden in pikante Soßen oder Pasten getunkt, die in kleinen Schälchen serviert wurden.

© Archäologisches Museum Riegel