Station: [13] Auf dem Forum – In der Basilika
Nehmen Sie Platz, machen Sie es sich auf dem Forum gemütlich. Gehen Sie mit uns auf eine kleine Zeitreise, in das 2. Jahrhundert nach Christus. In Rom herrscht damals Kaiser Trajan. Die römischen Senatoren stellten ihm ein 1A-Zeugnis aus, Trajan sei der beste aller Kaiser gewesen. Unter seiner Regierungszeit erreichte das römische Imperium zudem seine größte Ausdehnung. Zu seinem Nachfolger bestimmte Trajan seinen Großneffen: Hadrian.
Das Forum war DER zentrale Platz. Das Herzstück der Stadt. Das Forum bestand aus einem großen repräsentativen Platz. In Riegel war dieser wohl rund 100 Meter lang und 75 Meter breit, umgeben von mehreren imposanten Gebäuden, Ladenlokalen und Wandelgängen. Auf dem Forum tagte der Stadtrat, Händler boten ihre Waren feil, offizielle Feiern wurden dort abgehalten und es war natürlich ein beliebter Treffpunkt, um den neuesten Klatsch und Tratsch auszutauschen.
Am südlichen Ende des Forumsplatzes stand die Forumsbasilika. Dort verhandelten die höchsten Magistrate der Gemeinde wichtige Rechtsfälle, Kaufleute erledigten dort ihre Börsengeschäfte. In der großen Halle wurden Vorträge abgehalten und man konnte dort wichtige Rechtsakte unter Zeugen abwickeln.
Während wir über das Riegeler Forum eher wenig wissen, ist die Basilika recht gut erforscht. Der Bau begann Anfang des 2. Jahrhunderts, während der Regierungszeit Kaiser Trajans. Damals erhielt Riegel vermutlich den Status einer selbstverwalteten Gebietskörperschaft, einer sogenannten „civitas“. An der hinteren Wand haben wir ein Modell der einstigen Riegeler Forumsbasilika für Sie aufgebaut. Es ist im Maßstab 1:25 gebaut – und begehbar. Werfen Sie doch einmal einen Blick hinein.
Allerdings konnten sich die Riegeler nicht allzu lange an ihrer Basilika erfreuen. Das Gebäude hatte statische Probleme und wurde zusätzlich noch bei einem Brand beschädigt. Um das Jahr 180 nach Christus musste sie durch einen Neubau ersetzt werden. Doch auch dieser bestand nicht für die Ewigkeit. Mitte des 3. Jahrhunderts wurde die zweite Basilika vermutlich bei einem Erdbeben zerstört – und musste schlussendlich abgerissen werden.
Im Mittelalter wurden die verbliebenen Steine aus dem Fundament gebrochen und für den Hausbau genutzt – oder zu Kalk gebrannt. Trotzdem lassen sich die Mauerverläufe sowie die Breite und Tiefe des Gebäudes nachvollziehen. Das Gebäude bestand aus einem Mittelschiff sowie zwei Seitenschiffen. Es gab eine große Eingangshalle sowie einen Raum für den Kaiserkult, die „aedes Augusti“. Die Überreste des einst so imposanten Gebäudes wurden 1997 etwa zur Hälfte freigelegt – sie sind zwischenzeitlich überbaut. Wie die Basilika von innen ausgesehen haben könnte, zeigen wir Ihnen in der Visualisierung an der rechten Wand.
© Archäologisches Museum Riegel