Station: [12] Di boni – Ihr guten Götter


An dieser Station widmen wir uns den römischen Göttern. Einen haben wir bereits kennengelernt: den DEO INVICTO, den unbesiegten Gott – Mithras. Religion spielte im Leben der Römer eine zentrale Rolle. Kein Lebensbereich, sei es öffentlich oder privat, war davon ausgenommen – und dementsprechend groß war die Zahl der Götter. 

Man huldigte ihnen, man verehrte sie, brachte ihnen Opfer dar. Man bat um ihre Gunst und ihr Wohlwollen. Zu den offiziellen Staatsgöttern gehörten beispielsweise Jupiter, Mars oder Venus. Sie war die römische Göttin der Liebe, des erotischen Verlangens sowie der Schönheit. Das Objekt mit der Nummer eins zeigt genau jene Göttin. Die kleine Venus-Statue wurde wohl um 1970 hier in Riegel entdeckt, auf dem Gelände des heutigen Friedhofs.  

In Sachen Religion waren die Römer aber äußerst tolerant. Sie duldeten Religionen wie den Mithras-Kult genauso wie die einheimischen keltischen Götter, die in der Provinz Germania Superior verehrt wurden. Diese Gottheiten wurden kurzerhand romanisiert. Ein Beispiel dafür ist Diana Abnoba. In dieser Göttin verbinden sich die Attribute der römischen Göttin Diana mit jenen der keltischen Muttergöttin Abnoba. Sie galt als die Personifizierung des Schwarzwalds. Dieser trug in der Antike den Namen Abnoba mons.  

Von den Riegeler Heiligtümern ist nur wenig bekannt. Klar ist aber: Es muss sie gegeben haben – in der Basilika, auch auf dem Forum und oben auf dem Michaelsberg. Dort müssen sich Anlagen für die offiziellen Staatskulte befunden haben. Auf diese Weise bezeugte man die Treue zu Rom und zum römischen Kaiser.

Südlich des Forums befand sich zudem eine weitläufige Tempelanlage. Vermutlich war sie das zentrale Heiligtum der Region. Welchen Göttern dort gehuldigt wurde, wissen wir nicht. Immerhin konnte der Südwest-Teil der Tempelanlage freigelegt werden. Dort befand sich ein Gebäude, in dem wohl kultische Handlungen vorgenommen wurden. In einer Grube unter dem Kultraum fand man ein Tieropfer, ein Bronzemesser sowie 15 Opfermünzen. Diese wurden in einem Lederbeutel verbrannt und als Opfergabe „bestattet“. 

© Archäologisches Museum Riegel