Station: [2] Schloss Braunfels im Mittelalter und Früher Neuzeit
Das castellum bruninvels, also Schloss Braunfels, wurde 1246 das erste Mal urkundlich erwähnt. Es bestand zu jener Zeit lediglich aus einem bewohnbaren Turm mit einem dreigeschossigen hölzernen Wehrgang, der das Land vor den benachbarten Grafen von Nassau schützen sollte. In der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts wurde dieser Alte Bergfried durch einen Wohnbau ergänzt, den sogenannten Palas. Sie sehen auf dem Bildschirm Ihres Smartphones, wie die mittelalterliche Burg in etwa ausgesehen hat. Eine Schildmauer umschloss einen kleinen Burghof und ein Torbau sicherte den Eingang. Beides hat sich allerdings nur fragmentarisch erhalten, denn sowohl die Wohngebäude als auch die Verteidigungsanlagen der Burg wurden im Laufe der Jahrhunderte immer wieder erweitert.
Auf diesem Kupferstich aus dem Jahr 1646 erkennen Sie links, gen Osten, die 1501 geweihte Schlosskirche mit dem Kreuz auf dem Dach des Chores. Besonders prominent prägte damals der höchste Turm, der Luginsland, aus dem 16. Jahrhundert die Schloss-Shilouette. Er wurde beim großen Schlossbrand 1679 schwer beschädigt und später abgerissen. Sein sandsteinernes Eingangsportal existiert aber noch und ist am heutigen Uhrturm zu sehen. Große Teile des Schlosses sowie das Tal sind damals bis auf fünf Häuser den Flammen zum Opfer gefallen.
Der Wiederaufbau verschlang viele Ressourcen, sodass sich der Traum des Grafen Wilhelm Moritz, einen großen, barocken Palastbau mit monumentaler Kuppel zu errichten, nicht realisieren ließ. Auf Ihrem Bildschirm können Sie einen Entwurf seines Traumschlosses sehen.
Alle Abbildungen: © Schloss Braunfels