Station: [12] Hellebardengitter
Zu Ihrer Linken trennt das Hellebarden-Gitter den Eingangs- vom Ausgangsweg des Rundgangs. Hellebarden – auch "Helmbarten" genannt – sind kombinierte Hieb- und Stichwaffen. Sie wurden von der Infanterie, also dem kämpfenden Fußvolk, vorwiegend vom 14. bis zum 16. Jahrhundert eingesetzt. Die Träger nannte man: Hellebardiere.
Der eigentümliche Name setzt sich aus zwei mittelhochdeutschen Worten zusammen: "Helm" oder "Halm" bedeutet „hölzerne Stange“. Eine "Barte" ist ein Beil, das zum Durchschlagen der gegnerischen Rüstung verwendet wurde. Der gegenüberliegende „Haken“ konnte dazu dienen, einen Reiter vom Pferd herunterzuziehen oder das Pferd an einer empfindlichen Stelle schwer zu verwunden: den Beinen. Der Spieß diente als Stichwaffe.
Sie sehen: Diese multifunktionale Waffe eignete sich im Kampf gleichermaßen zum Schlagen, Stechen und Reißen. Trotzdem wurde sie im Laufe des 16. Jahrhunderts von der Pike, einer Stichwaffe, verdrängt. Bedeutung behielt sie aber als repräsentative Waffe der fürstlichen Leibwachen. Unsere Hellebarden stammen aus dem 16. und 17. Jahrhundert.
Übrigens: Ganz aus der Mode gekommen ist die Hellebarde auch heute nicht. Noch immer trägt sie die Schweitzer Garde im Vatikan. Natürlich nicht mehr für den Kampfeinsatz, sondern als Zeremonialwaffe, also mehr zur Zierde.
Alle Abbildungen: © Schloss Braunfels