Station: [11] Jagdausrüstung des Fürsten Ferdinand
Den Einstieg in die Sammlung des fürstlichen Familienmuseums bildet die Jagdausrüstung des Fürsten Ferdinand. Wenn Sie die Stationen der Außenführung unseres Audioguides gehört haben, kennen Sie ihn bereits: Mitte des 19. Jahrhunderts ließ er den ältesten Teil des Schlosses in eine mittelalterliche Burg umbauen.
Auf Ihrem Bildschirm sehen Sie seine Version des Schlosses. Einer romantischen Vorstellung folgend, rekonstruierte er die Kernburg aus dem 13. Jahrhundert. Nach heutiger Bewertung war das Mittelalterbild des 19. Jahrhunderts aber ein stark romantisiertes.
In unserer Sammlung haben wir viele unterschiedliche Gegenstände aus Fürst Ferdinands Nachlass: von Jagdwaffen und Jagdutensilien über Uniformen und Orden bis zu Pfeifen und Tabakdosen. Sie zeugen von einem vielseitigen, äußerst interessanten Mann. Nicht zuletzt der schöne neogotische Rittersaal, der heute für die meisten Gäste unseres Hauses das Highlight der Schlossführung ist, geht auf seine Ideen zurück.
Ferdinand war nicht nur begnadeter Bauherr, sondern auch passionierter Jäger. Sie finden weiter vorne in der Sammlung noch eine Vitrine mit seinen zahlreichen Jagdgewehren. Um seine große Leidenschaft zu dokumentieren, engagierte er den Wetzlarer Tier- und Jagdmaler Johannes Deiker als Hofmaler. Seine Werke schmücken gleich zwei Räume des Schlosses. Ein besonders schönes Beispiel sehen Sie jetzt auf Ihrem Bildschirm.
Die Jagd hatte sich seit dem Hochmittelalter zum Privileg des Adels entwickelt. Besonders die Jagd auf Rot- und Schwarzwild, die sog. Hohe Jagd, war für die Landesherren reserviert. Die Darstellung von Hirschen und Wildschweinen fällt daher ebenso in den Bereich standesherrlicher Repräsentation wie das Porträt des Fürsten als Jäger. Auch Schloss Braunfels ist im Hintergrund vieler Jagdszenen dargestellt.
Übrigens: Der Fürst hat bei Deiker auch Malunterricht genommen und sich keineswegs als untalentiert erwiesen.
Alle Abbildungen: © Schloss Braunfels