Station: [2] Genießen Sie den Ausblick
M: Ist das nicht ein herrlicher Ausblick von hier oben!? Dieses vermeintlich stehende Gewässer hier vor uns ist der sogenannte Diescholl – ein Alt-Arm der Sieg. Die Auenlandschaft rund um den Diescholl sowie das Oberste Fahr ist ein wichtiger Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten – und steht unter Naturschutz.
F: Mitten im Diescholl liegt die „Maria Theresia“ – ein Aalschokker. Er wurde 1894 in den Niederlanden als Frachtschiff gebaut und 1941 von der Familie Mertens gekauft. So kam das Schiff nach Bergheim und leistete dort bis in die 1960er-Jahre hinein treue Dienste. Seit 1986 ankert die „Maria Theresia“ als bewegliches Denkmal im Diescholl – und steht an erster Stelle der Denkmalliste von Troisdorf. Über die Aalschokker und ihre Funktionsweise erfahren Sie gleich mehr in unserer Ausstellung.
M: Aber zuerst schauen wir noch einmal genau hin! Vielleicht entdecken wir ein Nutria. Die Tiere haben sich auf den zwei kleinen Inseln hier im Diescholl angesiedelt.
F: Nutrias, auch Biberratten genannt, stammen ursprünglich aus Südamerika. In Deutschland wurden die Tiere früher in Pelzfarmen gehalten. Anfang des 20. Jahrhunderts konnten jedoch einige entwischen. Teilweise wurde die Tiere nach dem Zusammenbruch des Pelztiermarktes auch ausgesetzt. Und seitdem breiten sie sich hierzulande immer weiter aus.
M: Man erkennt die Tiere unter anderem an ihren hervortretenden Ohren, ihren orangefarbenen Nagezähnen sowie den leuchtend weißen Barthaaren. Nutrias sind standorttreu und verteidigen ihr Revier. Sie leben entweder paarweise oder in Gemeinschaften von bis zu 15 Tieren.
F: Wenn sie im Wasser schwimmen, ist ihr Rücken gut sichtbar. Das unterscheidet sie beispielsweise vom Biber. Auch wenn die Tierchen putzig aussehen, sie können mitunter doch großen Schaden verursachen – vor allem dann, wenn sie Deiche und Dämme unterhöhlen.
Foto: © Scholl; Fischereimuseum Bergheim/Sieg