Station: [15] Flora und Fauna
M: Dürfen wir Ihnen vorstellen: Ein Hotspot der Artenvielfalt. Eine Schatzkammer der Natur. Auenlandschaften sind nämlich genau das! Auf kleinstem Raum leben hier unzählige Tier- und Pflanzenarten zusammen – und bilden damit ein einmaliges Ökosystem.
F: Auen sind natürliche Überflutungsflächen. Das bedeutet, hohe Wasserstände wechseln sich mit Phasen von Niedrigwasser ab. Typische Vegetationsform der Auen sind die Auenwälder. In der regelmäßig überfluteten Weichholz-Aue wachsen Baumarten wie Pappeln, Weiden und Erlen. In der seltener überfluteten Hartholz-Aue findet man Eichen, Eschen oder Ulmen, die Überflutungen gut aushalten können.
M: Auen sind zudem so etwas wie die Kinderstube für zahlreiche Fische und Amphibien. Je mehr Auen es entlang eines Flusses gibt, desto fischreicher ist dieser. Und Auen helfen, Flüsse wie die Sieg biologisch, physikalisch und chemisch stabil zu halten.
F: Werfen Sie doch einmal einen Blick in dieses artenreiche Ökosystem. Einen kleinen Teil haben wir hier für Sie ausgestellt. Entdecken Sie den Großen Wiesenknopf oder die Silber-Weide? Sind sie dem Großen Moorbläuling schon einmal begegnet? Oder vielleicht dem Grünspecht? Haben Sie schon einmal einen Eisvogel gesehen oder den Großen Abendsegler, eine Fledermausart?
M: Neben diesen einheimischen Tier- und Pflanzenarten gibt es aber auch sogenannte Neobiota. Darunter versteht man Tiere und Pflanzen, die durch menschlichen Einfluss eingeschleppt wurden und sich nun immer stärker ausbreiten. Die Nutrias gehören beispielsweise dazu, genauso wie der Kamberkrebs. Das Problem mit den Neobiota: Sie verdrängen oft die heimischen Arten und schleppen Krankheiten ein, so wie zum Beispiel die Krebspest – ein Pilz, der die heimischen Flusskrebse befällt.
Foto: © Fischereimuseum Bergheim/Sieg