Station: [8] Das Gladiatorenmosaik – Fußbodenheizung
M: Verglaste Fenster, gut verschließbare Türen – das alles war schon großer Luxus. Doch die Bad Kreuznacher Palast-Villa verfügte über noch mehr: die Villa war zum Teil beheizt, so der Speise- und Empfangssaal mit dem Gladiatorenmosaik. Fußbodenheizung sei Dank!
F: Unsere römische Palast-Vila verfügte über eine sogenannte Hypokaust-Heizung.
Der Begriff Hypokaustum stammt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie „von unten heizen“. Dazu wurden kleine Pfeiler aus Ziegelstein errichtet, in unserem Fall sind diese Pfeiler 55 Zentimeter hoch. Die kleinen Säulen trugen wiederum den eigentlichen Fußboden. Dieser bestand aus Kalkmörtel und klein geschlagenen Ziegeln und war 15 Zentimeter dick.
M: Um die nötige Wärme zu erzeugen, standen an den Seiten sogenannte praefurnia, Vor-Öfen. Diese wurden von Sklaven mit Holz befeuert. Die entstandene warme Luft wurde anschließend von den Öfen durch kanalartige Röhren unter den Fußboden geleitet und konnte dort zirkulieren.
F: Störender Rauch zog durch kaminartige Schächte aus Hohlziegeln durch die Wände ins Freie. Wurden die Öfen zwei Mal täglich befeuert, konnte eine konstante Temperatur von 20 Grad erreicht werden. Die Fensterverglasung, ebenfalls der reinste Luxus, verhinderte das Auskühlen und sorgte für Licht. Auffallend ist, dass der Raum mit dem Gladiatorenmosaik beheizt war. Der Apsiden-Saal jedoch, also DER zentrale Raum des gesamten Gebäudes, war hingegen ungeheizt. Vermutlich wurde dieser Raum vor allem im Sommer genutzt. Und natürlich verfügte die Villa über ein Frischwasser- und Abwassersystem, wie es dann erst 1.700 Jahre später in Kreuznach wieder Einzug hielt.
Foto: © Römerhalle Bad Kreuznach