Station: [6] Morgen in einem Zen-Garten
Martin dans un Jardin Zen - Morgen in einem Zen-Garten heißt diese Bild von 1956.
Kerg selbst bezeichnet es als sein erstes vollendetes taktilistisches Werk.
Auf der Bildoberfläche versammeln sich hier eine Anzahl von Materialien, die sich plastisch in den Raum erheben: Eine Falte aus Leinwand zieht sich wie ein Horizont waagerecht durch das Bild. Über und unter dieser ordnenden Linie ergeben sich Strukturen aus unterschiedlichen Formen und Elementen. Kerg verwendet Ringe aus Karton, Wellpappe und kleine Rechtecke.
Die erdigen Farbtöne und das kühle Blau, das wie ein Lichtstreifen am Horizont leuchtet, verbinden diese Elemente zu einer eigenen Bildlandschaft.
Wie Steine in einem japanischen Zengarten bilden die geschlossenen Ringformen einen Ort der Ruhe. Théo Kerg öffnet mit seiner Komposition den Zugang zu einer neuen Welt:
Blicken Sie hier auf die mikroskopische Vergrößerung eines unbekannten Mikrokosmos? Handelt es sich um das verkleinerte Abbild einer Mondlandschaft? Oder schauen sie auf ruhende Vulkane in einer fremden Welt?
Auch die Oberfläche der gelben Stele ist mit Reliefs überzogen. Um diese Arbeit geht es in der nächsten Station.
Foto: © Doro Burkadt