Station: [18] Hommage an Otto Hahn


Auf den ersten Blick erinnert die Metallstele an eine menschliche Figur. Hommage an Otto Hahn lautet der Titel der Skulptur. Das Material der Stele wirkt scharfkantig und abweisend. Es ist ein Aluminiumguss. Schauen sie sich die Oberfläche genau an, sie gibt Auskunft über das Material, aus dem Kerg das Positiv zu dieser Skulptur gefertigt hat.

Die kleinen Kreisstrukturen auf der Oberfläche zeigen, dass er die Stele ursprünglich aus Styropor schnitzte. Die Identität der Materialien freizulegen, ist ein wichtiger Bestandteil der Arbeit. Kerg will nicht verschönern, sondern aufdecken.

Die Skulptur trägt eine ernste Botschaft in sich und ist damit ein weiteres Beispiel für Théo Kergs Haltung gegenüber den bedrohlichen Entwicklungen des 20. Jahrhunderts:

Erkennen Sie die Zahlen und Buchstaben auf der Oberfläche? Zu lesen sind ein U und die Ziffern 2,  3 und 5. Zusammen ergibt sich die chemische Abkürzung U235. Eine Bezeichnung für das radioaktive Element Uran.

Dem deutschen Chemiker Otto Hahn ist es 1938 zum ersten Mal gelungen, die atomare Kernspaltung von Uran durchzuführen. Damit schuf er die Grundlage für die Atombombe und für die atomare Bedrohung der Welt, bis heute. 

Die Endlichkeit der Schöpfung, die Zerstörung der Materie und die Welt als kleiner Teil des Universums sind Themen, die Kerg in seiner Kunst immer wieder neu bearbeitet.  

Die nächsten Stationen befinden sich im Kellergewölbe. Gehen sie dafür bitte zurück in den Eingangbereich und folgen sie der Steintreppe in das Untergeschoss.

Foto: © Doro Burkadt