Station: [14] Samen und Öl


Hanfsamen sind kleine Nüsschen, die die weiblichen Blüten hervorbringen, nachdem sie bestäubt wurden. Die Hanfsamen kann man nutzen wie Getreide, man kann sie mahlen und zum Beispiel zu Brot verbacken. Die Samen sind auch sehr ölreich, man kann sie pressen und Hanföl daraus gewinnen. Hanfsamen blieben übrig, wenn man die für die Seefahrt so dringenden Fasern zu Seilen verarbeitet hatte.

Hanf galt früher als „Arme-Leute-Essen“, und bis auf wenige traditionelle Gerichte ist er gänzlich von der Speisekarte verschwunden. Die Hanfsamen haben eine recht harte Schale, und auch das Öl hat einen Eigengeschmack, den nicht alle mögen. Dabei ist der Hanfsamen, wie auch das Öl daraus, besonders gesund. Hanföl hat viele ungesättigte Fettsäuren. Mit steigendem Gesundheitsbewusstsein finden Lebensmittel, die mit Hanföl oder Hanfsamen zubereitet sind, immer mehr Liebhaber.

Hier in der Kuriositätenvitrine siehst du Hanf-Flips und Kekse, sogar eine Hanfpizza. Aber (zögerlich) – das ist doch eher ein Werbegag, der darauf anspielt, dass Hanf auch ein Rauschmittel ist, oder?

Ja, denn der Reiz des Verbotenen spielt sogar in der Werbung eine Rolle. Das lenkt leider von den gehaltreichen Nährstoffen des Hanfes ab. Wer aber genauer schaut, findet Brotaufstriche und andere Zubereitungen aus Hanf, die einen hohen Anteil an Hanföl oder Samen haben. Hier ist Hanf kein Werbegag, sondern sind wirklich gute Nahrung.

Der Lebensmittelbereich ist im Vergleich zur Industrie jedoch winzig. Hier werden nachwachsende Rohstoffe immer wichtiger, und Hanföl kann eine bedeutende Rolle einnehmen. Ähnlich wie Erdöl kann auch Hanföl raffiniert und zu Brenn- und Kunststoffen verarbeitet werden – mit Hanföl angetriebene Motoren haben einen ausgeglichenen CO2-Wert.

Alle Abbildungen: © Steffen Geyer