Station: [12] Kunst und Kultur
Hier wollen wir einen besonderen Berliner Künstler ehren - Wolfgang Neuss. Er wurde in den 1950ern als Schauspieler und Filmemacher bekannt. Dann fühlte er sich der Studentenbewegung verbunden, lernte Cannabis kennen und entwickelte sich zu einem pointensicheren Kabarettisten. Von ihm ist der legendäre Spruch: „ Auf deutschem Boden darf nie wieder ein Joint ausgehen.“ hast.
Im Film widmet sich ein ganzes Genre dem Thema Hanf. Komödien wie „How High“ oder „Lammbock“ nutzen die Widersprüchlichkeit zwischen „es ist verboten“ und „jeder tut es“, für viele Scherze. Meist sind es sogenannte Buddy-Filme, die zeigen, wie sich kiffende Freunde in der Kriminalisierung zurecht finden - die dabei allerdings selten in Frage gestellt wird.
In der Musik spielte Hanf schon früh eine Rolle. Johann Sebastian Bach beispielsweise schrieb „sooft ich meine Tabakspfeife mit gutem Knaster angefüllt...“ - Knaster ist ein veralteter Ausdruck für Hanfblüten, die zum Rauchen gedacht sind. Auch von Richard Wagner wird berichtet, dass er Hanf konsumiert.
„...dann wurde indischer Hanf angezündet“, …
… berichtet Wagners Haushaltshilfe.
„Wenn man dann nach dem Komponieren in das Musikzimmer kam, um die Fenster aufzumachen, wurde einem ganz schwummerig davon zumute“.
Zum eigenen Thema in der Musik wurde Hanf erst mit der sich ausweitenden Kriminalisierung nach den beiden Weltkriegen. Im amerikanischen Jazz wird das Marihuana direkt oder mit Synonymen besungen.
Die Beatles besingen ihre Liebe zum Hanf in dem Song: „Got to get you into my life“ und Udo Lindenberg sagte einmal: …
„Es ist völlig ok, bekifft Lieder zu schreiben, man muss sie nur nüchtern gegenlesen...“
Alle Abbildungen: © Dagmar Trüpschuch