Station: [11] Spiritualität & Religion


Wenn es um Hanf und Religion geht, denkt man gleich an Rastafaries, oft Jamaikaner mit langen verfilzten Haaren, die lächelnd einen riesengroßen Joint rauchen. Man kennt die Reggae-Musik, ein eigener Musik-Stil, der mit Bob Marley und Peter Tosh die Glaubensgemeinschaft der Rastafarie weltweit bekannt machte.

Hanf zum Rauchen wird von Rastafaries Ganga [sprich Ganja] genannt. Ganga zu rauchen, vor allem in der Gemeinschaft, ist ein wesentliches Element dieser Religion. Auch die Reggae-Musik und sogar das Fußballspielen sind Bestandteile der Rastafarie-Religion. 

Ja, und wie auch beim Fußball, so sind auch bei den Rastafaries die Frauen nicht gleichberechtigt. Wer in einer Religion die Gleichberechtigung aller Menschen sucht, anstatt nur Fußball und Kiffen, wird auch bei den Rastafaries nicht fündig.

Rastafarie ist eine sogenannte Erweckungsreligion, die ihre Wurzeln im Christentum hat und sich auf die Bibel beruft. Die Bibel ist die grundlegende Schrift der Christen, und in dieser Schrift ist häufiger von „Kene-Bossm“ die Rede. Offiziell wird Kene-Bossm mit Schilf oder Palmblätter übersetzt, doch es finden sich viele Hinweise, dass in einigen Erzählungen Hanf damit gemeint ist.

Das rituelle Rauschmittel der Christen ist Wein, der bei jeder Feier getrunken wird. Im Islam ist der Wein verboten, andere Rauschmittel nicht. Daher ist im islamischen Raum Hanf als Rauschmittel sehr verbreitet.

Fest eingebettet ist der Hanf im Hinduismus. Hier gilt Lord Shiva als Zerstörer und Neuschöpfer, und seine heilige Pflanze ist der Hanf. Am höchsten Feiertag, an Shiva-Rati, sind alle Gläubigen angehalten Bhang zu trinken und oder mit Ganga gefüllte Chillums zu rauchen.

Alle Abbildungen: © Hanf Museum