Station: [8] Abendmahlskelch und Kapellenraum


„Nehmet hin und trinket alle daraus. Dies ist mein Blut, das für euch vergossen ward zur Vergebung der Sünden. Das tut zu meinem Gedächtnis.“

So ungefähr klingt es beim Abendmahlsgottesdienst, bevor die Gemeinde Brot und Wein miteinander teilt. Und wie das nun genau gemeint ist mit der Verwandlung des Weins in Blut – darüber haben sich die Gelehrten früherer Jahrhunderte fürchterlich gezofft…

… und das war eigentlich nicht die Idee des Ganzen. Wenn du durch das Fenster, in dem der Abendmahlskelch steht, hindurchblickst, siehst du genau das Gegenteil.

Eine kleine Statue von Jesus und seinem Lieblingsjünger Johannes. Jesus sitzt aufrecht und hat die Hand um Johannes‘ Schulter gelegt. Johannes hat seinen Kopf an Jesus gelehnt. Ist er traurig oder genießt er nur die Nähe zu seinem Freund?

Wahrscheinlich beides. Johannes (und die anderen Jünger auch) haben gerade erfahren, dass Jesus verraten und hingerichtet werden wird. Das letzte Abendmahl ist also gerade vorüber. Die Jünger sind erschüttert, manche sind ratlos und wollen wissen, wer ihn verraten und wie es weitergehen wird. Nur Johannes bleibt ganz ruhig und lehnt sich an seinen Freund an. 

Und diese Szene ist hier dargestellt. Wenn du magst, geh einfach mal in den Raum hinein und setzt dich daneben auf die Bank. Vielleicht gibt es auch Freunde, die dir besonders wichtig sind und die für dich da sind, wenn du traurig bist?

Eine solche Figur, die Jesus und Johannes zeigt, hätte auch früher hier im Nonnenkloster stehen können. Denn Trost und Zuspruch – das braucht jeder Mensch irgendwann mal!

Alle Abbildungen: © Bibelgalerie Meersburg