Station: [13] Das Lehmhaus


Kommen Sie herein! Die Menschen, die zur Zeit Jesu in Palästina lebten, waren nicht reich… aber gastfreundlich! Ein kleines Lehmhaus musste für die ganze Groß-Familie reichen – und für die Tiere ebenfalls.

Die Häuser waren aus Naturstein oder Lehmziegeln gebaut und hatten nur kleine Fensterluken. Sie ließen nur wenig Licht hinein, dafür aber auch wenig Hitze. Die Dächer bestanden aus Holzbalken, auf denen Stroh ausgelegt wurde, das dann mit einer Schicht Lehm bedeckt und wasserdicht gemacht wurde.

Haben Sie draußen am Haus die Leiter bemerkt? Sie ist ganz wichtig, denn große Teile des täglichen Lebens spielten sich auf den flachen Dächern ab. Hier lagerten die Vorräte, hier wurde gegessen und in heißen Nächten auch geschlafen. 

Als Schlafunterlage hatten die Menschen lediglich Stroh oder dünne Matten, die tagsüber zusammengerollt und erst abends ausgebreitet wurden: wahrscheinlich nicht sehr bequem, aber durchaus praktisch!

Viele Erzählungen aus dem Neuen Testament sind nur zu verstehen, wenn man die Lebenswelten der damaligen Menschen kennt. So berichtet das Markus-Evangelium, wie einige Männer ihren gelähmten Freund auf einer Matte liegend „durch ein Loch im Dach“ herunterließen. Bei unseren nordeuropäischen Satteldächern wäre das ein halsbrecherisches Unterfangen gewesen! 

Doch lassen wir das Dach Dach sein. Treten Sie ein in das Haus. Wenn Sie die Wandklappen öffnen, können Sie den Alltag der Menschen vor 2.000 Jahren besser kennenlernen.

Alle Abbildungen: © Bibelgalerie Meersburg