Station: [048] Otto Piene (1928 – 2014), Black Sun, 1964
Otto Piene gründete 1957 mit Heinz Mack die Künstlergruppe ZERO, der sich vier Jahre später Günther Uecker anschloss. Der Name der Gruppe ist auch ihr Ziel: ein vollkommener Neubeginn in der Kunst. Ölfarbe, Kohle, Spuren von Feuer und Rauch sind die Materialien, mit denen Piene seit 1959 Bilder schuf. Der Franzose Yves Klein, der der ZERO-Gruppe nahestand, schuf etwa zur gleichen Zeit Bilder mit dem Flammenwerfer. Der Titel dieses Gemäldes verweist aber nicht auf ein Werk, das mit ungewöhnlichen Mitteln geschaffen wurde, sondern auf ein kosmisches Ereignis in weiter Ferne. Piene ging es darum, das Materielle zu überwinden und in kosmische Bereiche des Geistigen vorzustoßen. Feuer bedeutete für ihn nicht Ruß und Schmutz, sondern im Gegenteil Reinigung und Reinheit. Darin unterscheidet er sich von Yves Klein. Auf dem Gemälde bildet sich ein Schatten ab, der vom hellen Licht des Feuers erzeugt wird. Im gleichen Sinn werden Pienes Lichtskulpturen von der Sonne belebt.