Station: [027] Laszlo Moholy-Nagy (1895 – 1946), Brücken, 1920


Mit seinem vielfältigen Werk in den unterschiedlichsten Techniken zählt Laszlo Moholy-Nagy in Deutschland zu den Wegbereitern des Konstruktivismus. Zugleich gehört er zu den herausragenden Akteuren am legendären „Bauhaus“. 1919 von Walter Gropius in Weimar gegründet strebte diese Kunstschule die Vereinigung aller Künste unter dem Primat der Architektur an. Die Trennung von freien und angewandten Künsten sollte aufgehoben werden. Auf dieser Grundlage wollte man am Bauhaus eine ästhetisch erneuerte Umwelt schaffen. Damit gewann die soziale Funktion und Verantwortlichkeit von Kunst an Bedeutung. Auch das Schaffen von Moholy-Nagy ist von Fortschrittsutopien und Avantgarde-Idealen gekennzeichnet. Die Bildkomposition soll die Modernität der eigenen Zeit und Wirklichkeit widerspiegeln. Stählerne Eisenbahnbrücken stehen für die Dynamik einer technisierten Gesellschaft und bilden ein abstraktes, energiegeladenes Formgefüge. Im Mittelpunkt steht eine stilisierte menschliche Silhouette in karikierter Denkerpose.