Station: [9] Hauskeller
Rette sich wer kann!
Wartet, ich kriege euch noch! Überall treiben sie ihr Unwesen, diese Mäuse! Eine echte Plage. Vor allem hier im Keller treiben sie sich herum, die sind ja nicht auf den Kopf gefallen. Denn hier gibt es jahrein, jahraus die schönsten Vorräte:
Einweckgläser voller Früchte, Kürbis und Soleiern. Tonkrüge mit eingelegten Gurken, Sauerkrautfässer… alles, was die Bäuerin eben so einmacht… damit die Familie gut über den Winter kommt. Aber vor allem: Wurzelgemüse, Rüben und Kartoffeln. Die bleiben hier ebenfalls schön frisch… wenn sie nicht vorher angeknabbert werden! Ich werde mich also gleich persönlich um die Plagegeister kümmern müssen. Aber zuvor sei Ihnen, meinem werten Publikum, noch folgendes mit auf den Weg gegeben:
Dieser Keller ist ein wahres Meisterstück der Baukunst, das kann ich Ihnen sagen! Sein Lehmboden hält die Luftfeuchtigkeit konstant und sein Tonnengewölbe lässt die Luft so im Raum zirkulieren, dass es dort unten gleichbleibend angenehm kühl ist, das ganze Jahr über, selbst im heißesten Sommer.
Und wenn die Kutscher kommen und warten müssen, bis die Wagen gefüllt sind, überbrücken sie dort hinten in der Nische ihre Wartezeit. Und an manchen Tagen holt die Bäuerin auch schonmal einen Topf Marmelade aus dem Keller hoch und schmiert den Kutschern eine schöne Bemme.
So. Jetzt werde ich mich mal meinen bauernhöflichen Pflichten widmen und die Mäusebande zur Raison bringen. Ich empfehle mich.
Na wartet, Euch fresse ich heute zum Abendbrot!
Fotos: © Schlesisch-Oberlausitzer Museumsverbund gGmbH