Station: [14] Bockwindmühle
Bauer Caspar Heinrich: He, Hinnerk! Bist du da?
Müller Peper: Jau. Was kann ich für dich tun, Caspar?
Bauer Caspar Heinrich: Na, was werde ich schon wollen. Meinen Roggen will ich mahlen lassen. Übermorgen ist Backtag bei uns und dafür brauche ich Mehl. Also, wie sieht es aus? Läuft die Mühle? Warum stehen die Flügel still?
Müller Peper: Ach, Möllering, mach dir mal keine Sorgen. Erst heute Morgen wurden meine Mühlsteine nachgeschärft. Und du weißt ja, mit meiner Mühle muss ich nicht erst warten, bis der Wind aus der passenden Richtung kommt. Wenn das gute Stück nur erst richtig in den Wind gedreht ist, wird die Bremse gelöst - und ab geht die Post. Du kannst mir helfen, pack mal am Steert mit an.
Bauer Caspar Heinrich: Was? Wieso ich?
Müller Peper: Na, weil du unten stehst. Sonst muss ich ja extra die Treppen runter. Pack mal die Kurbel an dem langen Holz da an der Seite an – und dann kräftig fünf bis zehn Umdrehungen. Dann haben wir gleich den Mühlenkasten im Wind.
[Geräusch: Holz knarzen, Scheppern einer Kette]
So, geschafft. Das dürfte passen. Der Wind bläst jetzt direkt von vorne auf die Flügel – und siehst du Caspar, schon setzen sie sich in Bewegung.
Das große Kammrad läuft an und das bringt wiederum den Mahlgang in Betrieb. Aber sag, wieviel Getreide hast du dabei?
Bauer Caspar Heinrich: Etwa einen Zentner. Und ich müsste es auch jetzt sofort wiederhaben.
Müller Peper: Jaja, immer das gleiche mit euch Bauern. Immer habt ihr es eilig, immer braucht ihr es sofort. Aber du hast Glück, heute ist nicht viel los. Du kannst das Mehl gleich wieder mitnehmen. Aber du weißt ja, ein Teil davon gehört mir. Auch der Müller braucht seinen Lohn. Na dann: Glück zu!
Foto: Bielefelder BauernhausMuseum