Station: [7] MS Helgoland - Vietnam
Die MS Helgoland trägt einen stolzen Beinamen: Als Weißes Schiff der Hoffnung hat der ehemalige Fährdampfer fünf Jahre lang in einem schrecklichen Krieg Leben gerettet.
Gebaut für den Helgoländer Seebäderdienst lief das Passagierschiff 1963 in Hamburg vom Stapel . Zu dieser Zeit wütete in Vietnam bereits seit mehreren Jahren ein brutaler Krieg, der die Weltöffentlichkeit erschütterte.
Amerika erwartete von seinen Bündnispartnern Stellung zu beziehen. Auch die Bundesrepublik war aufgefordert, deutsche Soldaten nach Vietnam zu schicken. Ein politischer Konflikt bahnte sich an: Keine Mark und keinen Mann für den Krieg in Vietnam, so skandierte es in der deutschen Friedensbewegung. Auch die Bundesregierung lehnte parteiübergreifend einen militärischen Beitrag in Vietnam ab.
Die MS Helgoland brachte die Lösung. Die Politik beschloss, dass sie als Hospitalschiff der medizinischen Versorgung von Kriegsopfern in Vietnam dienen sollte.
Der Umbau zum schwimmenden Krankenhaus dauerte fast 6 Monate. Der Fährdampfer bekam zwei Operationssäle und 150 Krankenbetten. 30 Krankenschwestern und acht Ärzte fuhren mit.
Komplett weiß lackiert, mit dem Roten Kreuz auf dem Rumpf, stach sie am 10. August 1966 mit dem Ziel Vietnam in See. 5 Jahre blieb das Schiff dort und leistete wichtige humanitäre Hilfe.
Freund oder Feind gab es nicht. Auf dem Rote Kreuz Schiff bekam jeder Hilfe. 200.000 Patientinnen und Patienten hat die MS Helgoland in ihrem 5 jährigen Einsatz versorgt.
In Vietnam erinnert man sich bis heute an das weiße Schiff der Hoffnung. Sowohl das Schiff als auch seine Besatzung wurden in Vietnam und Deutschland vielfach ausgezeichnet.
Danach ging es zurück in den deutschen Fährbetrieb. Heute ist sie im Pazifik als Kreuzfahrtschiff vor den Galapagosinseln unterwegs.
Alle Abbildungen: © Nordseemuseum Museum Helgoland