Station: [1] Museen Weißenburg – über unser Museum


[ein paar Schritte die dann zum Stehen kommen. Ältere Männerstimme]: „Hier stehen wir nun vor meinem Elternhaus, dem Wohnhaus der Familie Tröltsch. Ich, Julius, habe zusammen mit meinem Freund Apotheker Wilhelm Kohl das römische Limeskastell Biriciana [sprich: Birikiana] ausgegraben. Über einhundert Jahre ist das nun schon her – wie die Zeit vergeht! Unser stattliches Anwesen beherbergt nun schon seit über 30 Jahren das RömerMuseum Weißenburg. Die Geschichte schreibt aber auch manchmal wirklich kuriose Zufälle! Die Funde, die Wilhelm, ich sowie nachfolgende Forschergenerationen gemacht haben, sind hier in einer tollen Ausstellung präsentiert. Wie lebten die römischen Soldaten im Kastell, wie die Zivilisten im Lagerdorf vor dessen Toren? Kommen Sie mit mir hinein, ich zeige Ihnen, wie das Leben am Limes vor 1800 Jahren ablief.“ [Anderer SprecherIn]: Das 1983 eröffnete und 2017 neu konzipierte RömerMuseum ist ein Zweigmuseum der Archäologischen Staatssammlung München. Als überregionales Museum für den Limes in Bayern sind Funde verschiedener Kastellorte der Provinz Raetien ausgestellt. Der militärische und der zivile Aspekt einer kleinstädtischen Siedlung an der Grenze zu den Germanen werden im ersten Obergeschoss anschaulich erläutert. Im zweiten Obergeschoss empfängt den Besucher eine Atmosphäre, wie sie passend für einen Schatzfund ist. Bei Gartenarbeiten wurde 1979 in Weißenburg einer der bedeutendsten Hortfunde der römischen Zeit gemacht. Er setzt sich aus über einhundert Teilen des militärischen, alltäglichen und religiösen Gebrauchs zusammen. Vor allem die prachtvoll gearbeiteten Götterstatuetten aus Bronze sowie die silbernen Votivtafeln sind einmalig in Deutschland. Ein Plünderer vergrub sie vermutlich in der Mitte des dritten Jahrhunderts, als Biriciana bei Überfällen germanischer Stämme unterging.