Station: [9] Hutmacherei


Die Lauterbacher gingen gut behutet durchs Leben. Die Geschichte der Hutmacherei erzählen wir Ihnen an dieser Station.

Es waren die hugenottische Glaubensflüchtlinge aus Frankreich, die im 17. Jahrhundert den Hut ins Land brachten. Auch in Lauterbach siedelten sich einige Hugenotten an – und mit ihnen das Handwerk der Hutmacherei. In der Regel lebten fortan fünf oder sechs Hutmacher in der Stadt. Der Bedarf war da, gerade in dieser landwirtschaftlich geprägten Gegend. Im Sommer gingen die Bauern bei gleißender Sonne nicht ohne Hut aufs Feld, im Winter die Damen und Herren nicht ohne Kopfschmuck in die Kirche oder in die Branntweinkneipe. Doch dann kam das Jahr 1854. Es war kein gutes Jahr für die Lauterbacher Hutmacher.

Aufgrund billiger Arbeitslöhne und mit der Aussicht auf Wasserkraft zog die Hutfabrik Wegener von Altona nach Lauterbach. Hüte wurden fortan maschinell hergestellt. Die kleinen Hutmachereien gingen ein.

Viele Lauterbacher hatten damals Kaninchenställe im Garten. Die Felle geschlachteter Tiere verkauften sie an die Hutfabrik. Wir zeigen hier allerlei lustig anmutende Werkzeuge, mit denen die Tierhaare aufgelockert und verfilzt wurden, um daraus Hüte zu machen. 

Wir denken, dass Sie alle schon einmal einen Hut oder eine Mütze aus der Wegener Fabrik gesehen haben. Berühmte Serienschauspieler haben Wegener-Hüte getragen, wie zum Beispiel Larry Hagman als J.R. Ewing aus der Fernsehserie „Dallas“, die die Älteren unter Ihnen vielleicht noch gesehen haben. Zudem stattet Wegener bis heute noch die deutsche Olympiamannschaft mit Kopfbedeckungen aus …

… und die Firma ist der weltweit letzte Hersteller von Zylindern.

Alle Abbildungen: © Hohhaus-Museum