Station: [5] Holz
Ist unser Lauterbach mit seinen malerischen Gassen und den vielen Fachwerkhäusern nicht eine schöne und romantische Stadt? Wir möchten Ihnen hier gerne von unserer Vergangenheit erzählen, deren Glanz bis in die Gegenwart ausstrahlt.
Der Vogelsberg war einst ein dicht bewaldetes Gebiet. Der Raum Lauterbach wurde auch als Eiloha – als Eichenland bezeichnet, das Umland mit seinen Buchenwäldern „Buchonia“. Nutzbaren Stein zur Bearbeitung gab es wenig, dafür hatten Zimmerer, Schreiner, Wagner und Böttcher aber „viel Holz vor der Hütte“, um ihren Berufen nachgehen zu können.
Wie Sie sicherlich wissen, sind Fachwerkhäuser aus Holz. Es war also naheliegend, dass in Lauterbach und Umgebung die Häuser nicht aus Mauerwerk errichtet wurden. Denn die Menschen nutzten die Ressource Holz – den wichtigsten Rohstoff des Vogelbergs.
SFX: Hämmern, klopfen, sägen
Hörte man es hämmern, klopfen und sägen, waren die Zimmerer bei der Arbeit und bauten ein neues Haus. Sie hatten ihre Werkzeuge – Sie sehen Sie in der linken Vitrine – immer bei sich auf den Baustellen.
In Werkstätten hingegen arbeiteten die Lauterbacher Schreiner, die mit ihren reich verzierten Haustüren wahre Kleinode schufen. Die Türen gaben dem eher schlichten Fachwerk eine besondere Note. Die Haustüren trugen die geschwungenen Linien des Barock und des Rokoko, später im Klassizismus wurden die Ornamente schlichter.
Werfen Sie zum Schluss noch einen Blick auf die bunt verzierten Rechen! Bauern in den dörflichen Gegenden um Lauterbach stellten sie in den trüben Wintermonaten in Handarbeit her. Üppig verzierte Arbeitsgegenstände waren damals beliebt und genossen ein hohes Ansehen. Klar, dass jeder Bauer seinen ganzen Ehrgeiz in diese Arbeit steckte.
Alle Abbildungen: © Hohhaus-Museum