Station: [13] Empire-Zimmer
Diesen Raum – das sogenannte Empire-Zimmer – haben wir Friedrich Adolf Riedesel und seiner Frau gewidmet .
Friedrich Adolf Riedesel war General in Diensten des Herzogtums Braunschweig-Wolfenbüttel. SFX: Kriegsgeräusche Zwischen 1775 und 1783 führte er im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg an der Seite der britischen Kolonialmacht die deutschen Truppen gegen die aufständischen Kolonien ins Feld. Seine Frau Friederike Charlotte folgte ihrem Mann mit drei kleinen Töchtern auf abenteuerlichen Wegen über England in die Neue Welt. Ihre berührenden und sehr modern erscheinenden Erinnerungen hat sie niedergeschrieben: „Die Berufs-Reise nach America: Briefe der Generalin von Riedesel“ heißt das Buch. Nach dem Siege George Washingtons kam Friedrich Adolf Riedesel in Kriegsgefangenschaft.
Das Empire-Zimmer zeigt, wie ein Zimmer im Hohhaus um 1800 hätte aussehen können. Im Obergeschoss lagen die repräsentativen Räumen, hier lebten die Bewohner nicht, sondern zeigten, was sie hatten.
Wenn Sie von hier in Richtung Spielzimmer schauen, können Sie wunderbar sehen, dass damals versucht wurde, die Räume wie an eine Perlenkette aneinander zu reihen, um die weite Sichtachse herzustellen. Vorbild waren die großen Barockhöfe in Preußen, Habsburg oder Paris. Die sogenannte Enfilade ist ein typisches Stilelement des Barock.
Alle Möbel hier im Zimmer passen zeitlich in die Epoche – nur die Bilder an der Wand fallen „aus dem Rahmen“. Der Lauterbacher Künstler Fritz Ebel malte im späten 19. Jahrhundert die Landschaften mit fernen Bergen und nahen Wäldern. Er war DER Maler des deutschen Waldes.
Warum die Bilder gerade in diesem Raum hängen? Weil Friedrich Adolf Riedesel einer der großen Reformer der lokalen Waldwirtschaft war. Er hatte in Amerika die Wälder der Appalachen gesehen und setzte sich nach seiner Rückkehr dafür ein, nach ihrem Vorbild den hiesigen Wald als nachhaltig nutzbaren Holzlieferanten zu erhalten – ebenfalls eine Auswirkung des Gedankens der Aufklärung.
Alle Abbildungen: © Hohhaus-Museum