Station: [der-krieg-bricht-aus] Mobilmachung in Andernach und Ekeren
Mobilmachung in Andernach und Ekeren Obwohl ein drohender Konflikt schon länger in Europa in der Luft lag, wurde das Attentat von Sarajewo zunächst nicht als der Funke wahrgenommen, der den kriegerischen Flächenbrand, die Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts auslösen sollte. Am 29. Juli rief die belgische Regierung für die Armee die friedliche Mobilmachung aus. Dies bedeutete, dass die Wehrdienstleistenden von 1910, 1911 und 1912 zu den Waffen gerufen wurden. Zwei Tage später wurde dann das ganze Land offiziell mobilisiert. Das bedeutete die Mobilmachung der Wehrdienstjahrgänge ab 1899. Am Rathaus, an der Kirche und an Schulen wurden Plakate aufgehängt, die die Bevölkerung Ekerens über diese Maßnahmen informierten. Obwohl über ganz Belgien verteilt ca. 40.000 Wehrdienstleistende nicht erschienen, gab es auch ca. 20.000 Freiwillige, die der Armee beitraten – so auch in Ekeren. Ein großer Teil der belgischen Bevölkerung hielt dies jedoch für eine reine Vorsichtsmaßnahme und dachte, sollte es tatsächlich zum Krieg kommen, könne dieser nicht lange dauern. In Deutschland war die Mehrheit von einer vaterländischen Begeisterung erfüllt und überzeugt, dass es sich um eine Art Verteidigungskrieg handele und glaubte ebenfalls, dass die Kämpfe nur wenige Wochen dauern würden. Mit der allgemeinen Mobilmachung begannen auch die Krankenhäuser in Andernach mit Vorbereitungen für die Aufnahme von Verwundeten und Kranken aus den Kriegsgebieten.