Station: [07] Slawische Bestattungskultur


Die slawische Bestattungskultur veränderte sich im Laufe der Zeit. Von der Brandbestattung ging man ab dem 6. Jahrhundert zur Körperbestattung über. Im 10. Jh. begann die verstärkte Christianisierung der westslawischen Gebiete. Auf dem Oldenburger Wallgelände bauten die Slawen eine Kirche und begruben hier die Mitglieder der christlich orientierten Oberschicht. Das Gräberfeld auf dem Wall enthält einige Besonderheiten. Rechts auf der Tafel Nummer 18 sehen Sie das Wagenkastengrab. Dies ist eine für Skandinavien typische Bestattungssitte und ist im slawischen Gebiet außer in Oldenburg nur noch in Ralswiek auf Rügen gefunden worden. Eine weitere Besonderheit zeigt die Vitrine Nummer 19 hinter Ihnen. Sie sehen das mit Beigaben reich ausgestattete Grab eines Fürsten. Er wurde in einem übergroßen Baumsarg beigesetzt, der aus einem Eichenstamm bestand. Der Reliquienbeutel aus mit Goldfäden durchwirkter Seide und vergoldeten Klapperblechen zeigen auf eine Hinwendung zum Christentum. Die weiteren kostbaren Beigaben wie das Schwert und die Spielsteine deuten an, dass der Fürst dem alten Glauben noch nicht gänzlich abgeschworen hatte, denn diese Art der Beigaben war bei Christen nicht üblich.