Station: [8] Schweinestall


Rund 50 Jahre nach Errichtung des Haupthauses, im Jahr 1862, entstand der etwas flachere Anbau mit Schweinestall und Futterboden.

Die Schweine standen in mehreren kleinen Boxen, die durch Rinnen längs im Boden entwässert wurden. Entmistet wurde durch die zweigeteilte Tür rechts direkt auf den Hof. Der Misthaufen lag unter freiem Himmel wohl in der Mitte des Hofes.

Haben Sie in der Decke, nahe dem Fenster, die rechteckige Öffnung gesehen? Im Zuge der Sanierung in den 1980er Jahren musste die Rückwand des Schweinestalls erneuert werden. Dabei sanierte man auch die Balkendecke. Um die Konstruktion aus Holz, Lehm und Stroh sichtbar zu machen, ließ man dieses Rechteck unvermauert.

Heute ist im Schweinestall eine kleine Ausstellung zum Thema „Waschen“ untergebracht. Wo genau sich die Waschküche auf dem Hof befand, ist nicht sicher; wahrscheinlich im Seitengebäude gegenüber. Die „Große Wäsche“ am Waschtag war eine aufwändige Angelegenheit, denn alles musste in Handarbeit erledigt werden: Es begann mit dem Einsatz der Waschbretter an der Wand rechts der Tür. Später wurden die Kleidungsstücke in die handbetriebenen Waschtrommeln gesteckt – eine primitive aber schon recht effiziente Vorform unserer Waschmaschine. War die Wäsche dann sauber, musste sie noch geglättet werden. Dafür drehte man sie durch die Mangel: Man führte sie zwischen zwei Rollen hindurch, die eng aufeinandergepresst und gedreht werden konnten. Die Wäsche lief zwischen den Rollen hindurch und glättete sich durch deren Druck. Da ein Großteil der Kleidung aus Flachs, also Leinen, bestand, war ein Glättungsvorgang wie das Mangeln unbedingt erforderlich!

Alle Abbildungen: © Bauernmuseum Zabeltitz