Station: [7] Kuhstall
Eindeutig! Wir sind im Kuhstall angekommen, im hinteren Teil des Haupthauses.
In den drei Doppelboxen auf der linken Seite war Platz für sechs Kühe. Noch heute erkennt man an der linken Längswand die Tränken und Futtertröge. Auf der rechten, schmaleren Seite war Platz für mehrere Kälber oder anderes Kleinvieh.
Die Haltung von Kühen war für die mittelbäuerliche Hofwirtschaft in mehrfacher Hinsicht sinnvoll: Sie lieferten Milch und Fleisch, sie konnten bei der Feldarbeit als Zugtiere eingesetzt werden und sie produzierten Dung, der als Dünger auf die Felder ausgebracht wurde und den Ernteertrag steigerte.
Wo früher die Kühe gehalten wurden, stehen heute die Arbeitsgeräte, mit denen die Milch verarbeitet wurde: In den Zentrifugen wird die Sahne – der Rahm – von der Milch getrennt. Nur der abgeschöpfte, fette Rahm wird dann zu Butter verarbeitet. Das Prinzip ist einfach: Wenn der Rahm in schnelle Bewegung versetzt wird, verfestigt er sich zu Butter – jeder, der schon einmal Schlagsahne zu lange geschlagen hat, kennt das Phänomen. Doch anstatt eines Handrührers benutzte man früher Butterstampfer oder Rollbutterfässer. In ihnen wurde der Rahm wahlweise mit dem Stößer oder durch die Rollbewegung verfestigt.
War die Butter schließlich fertigt, konnte sie in kleine, runde Butterformen abgefüllt werden, deren Grund mit geschnitzten Bildchen verziert war. Auf einen Teller gestürzt, schmückte die Butter nun jeden Frühstückstisch.
Alle Abbildungen: © Bauernmuseum Zabeltitz