Station: [10] Beate Roberts (1941-2017)
Beate Roberts
geboren 1941 – verstorben 2017
Tagebuch 1952–2017
Du bist von nun ab mein Begleiter bis ins Grab
Am 2. Februar 1952 beginnt Beate Roberts ihr Tagebuchleben mit einer hinreißend geschilderten Familienszene und einer kleinen Zeichnung, mit der sie sich ihrem Tagebuch vorstellt. Sie ist 10 Jahre alt, schreibt und erzählt gerne. Noch sind es kleine Texte in unregelmäßiger Folge.
Am 28. Mai 1957 hat die „Silberfee“ ihren ersten Auftritt. Angeregt durch das Tagebuch von Anne Frank gibt die jetzt 15jährige Beate ihrem Tagebuch den Namen Silberfee. Es soll „von nun an mein Begleiter bis ins Grab“ sein. Bis Ende 1960 beschreibt sie mit großer Ausführlichkeit ihren Alltag, Sorgen, Gefühle, Konflikte und viele glückliche Momente...
„Ich bin zur Zeit sehr glücklich. Ich fühle mich wie ein Vögelchen, das singend sorglos durch die Welt fliegt. Oder ich kann mich mit einem munteren Quell vergleichen, der sich über alle Blumen, Gräser, Schmetterlinge, Insekten und Tiere am Ufer freut. Für mich ist das Leben nicht leer.“ (7.7.1958).
Für die folgenden 14 Jahre liegen keine fortlaufenden Tagebuchtexte vor. Es ist die Zeit, in der sie heiratet, zwei Kinder gebiert, sich vom Vater der Kinder trennt und eine zweite Ehe mit dem Musiker Henry Roberts eingeht. In einer Kladde mit dem Titel „Ein Teil meines Lebens in Wort und Bild“ berichtet sie rückblickend über diesen Lebensabschnitt.
Erst ab 1975 und bis zu ihrem Tod 2017 ist ihr Leben wieder vollständig dokumentiert. Zu ihren Schreibgewohnheiten teilt sie mit:
„Erst lebe ich meine Stunden/Tage, dann schreibe ich sie auf und dann kann ich nachlesen. Das nenn ich intensives Leben.“
Alle Abbildungen: © Gerhard Seitz, Das Deutsche Tagebucharchiv e.V.