Station: [6] Eulenturm und äußere Ringmauer
Um 1300 betrat man über die nordöstliche Seite das Burggelände. Und vom Eulenturm aus überblickte die Wache das Kommen und Gehen, gestattete oder verwehrte den Zutritt zur Burg. Ursprünglich war der Turm mindestens ein Stockwerk höher und bot einen weiten Blick in die Umgebung.
Bis zum Dreißigjährigen Krieg verlief die nördliche Grenze Sachsens unweit von hier. Dahinter begann das Herrschaftsgebiet der böhmischen Krone. Der Wachturm hatte also eine nicht zu unterschätzende strategische Bedeutung. Doch nach dem Prager Frieden von 1635 erhielt der sächsische Kurfürst die Ober- und Niederlausitz als Lehen. Der böhmische König war zurückgedrängt und der Klippenstein keine Grenzfestung mehr.
Der Eulenturm fiel in einen Dornröschenschlaf und diente zeitweise als Arrestzelle oder als Wäschetrockenboden. Mitte des 19. Jahrhunderts mussten das Dach und das obere Geschoss wegen Einsturzgefahr abgetragen werden. Erst 1995, im Zuge der Bürgeraktion mit dem Aufruf: „Rettet den Eulenturm! 5 (DM Spende) für 25 (DM Fördergelder)“ konnte der baufällige Turm gesichert und restauriert werden. Heute ist er begehbar und bietet einen guten Blick auf das Schloss und die umliegende Natur… auch wenn man leider nicht bis nach Böhmen schauen kann.
Alle Abbildungen: © Museum Schloss Klippenstein