Station: [5] Schlossteich
Wo Sie jetzt stehen – oder gemütlich auf einer Bank sitzen – war früher… Wasser! Der Schlossteich, im Mittelalter aus dem aufgestauten Hofegrundbach entstanden, war jahrhundertelang deutlich größer als heute. Und die beiden Erlen rechts von Ihnen standen auf einer kleinen Insel mitten im Teich. Erst 1885, mit dem Bau der Langbeinstraße, die Sie am anderen Ufer sehen, wurde er merklich verkleinert.
Im Mittelalter hatte die große Wasserfläche vor der Burg als zusätzlicher Schutz gedient. Später blieb das Schloss durch diese natürliche Barriere von den verheerenden Stadtbränden verschont. Immerhin wurde die Stadt im 16. und 18. Jahrhundert drei Mal fast völlig zerstört.
Doch auch die Radeberger Bevölkerung profitierte von dem großen Schlossteich. Auf Ihrem Bildschirm sehen Sie jetzt ein Aquarell des Radeberger Malerchronisten Karl Stanka. Es zeigt Schlittschuhläufer, die sich im Winter 1880 auf der zugefrorenen Wasserfläche vor dem Klippenstein amüsieren.
Im Rahmen der Sanierungen zwischen 2017 und 2020 bekamen Teich und Gartenanlagen ein neues Gesicht. Am Ufer vor dem Schlosseingang wurde eine Linde gepflanzt. Sie stellt das historische Bild wieder her und ersetzt den Baum, der in früheren Jahrhunderten an dieser Stelle stand.
Überall im Schlossgarten werden Ihnen Steinfragmente und historische Bauteile begegnen: alte Wasserrinnen, dekorierte Türstürze und auch das Fragment einer Postmeilensäule. Dieses kleine Freilichtmuseum – das so genannte Lapidarium – erinnert an die rege Bautätigkeit in Radeberg und präsentiert besonders schöne steinerne Zeugen der Vergangenheit.
Alle Abbildungen: © Museum Schloss Klippenstein