Station: [24] Festsaal
Der heutige Festsaal ist vor wenigen Jahren instandgesetzt und vergrößert worden. Hier finden Konzerte, Vorträge und andere Kulturveranstaltungen des Schlosses statt. Und wer in feierlicher Atmosphäre heiraten will, der ist herzlich willkommen! Zu festgelegten Terminen nutzt die Stadt Radeberg den Festsaal für standesamtliche Trauungen.
Wie das gesamte Schloss, so hat sich auch dieser Saal in den vergangenen Jahrhunderten ständig gewandelt. Die Längswand mit den Fenstern war ursprünglich Teil der inneren Burgmauer. Schauen Sie aus dem Fenster: Wir befinden uns direkt über der Reitertreppe. Im Zuge der Umbauten unter Herzog Moritz von Sachsen wurde diese massive Mauer durchbrochen und mit großen Renaissance-Fenstern versehen.
Die freundlichen und lichtdurchfluteten Räume wurden von niemand Geringerem als Kurfürst Moritz selbst genutzt.
Auf Ihrem Bildschirm sehen Sie jetzt einen Grundriss vom Obergeschoss. Der Südflügel – also der untere Gebäudeteil – bestand aus einer Abfolge von herrschaftlichen Räumen. Mit der Einrichtung dieser Raumfolge brachte Kurfürst Moritz eine zeit- und standesgemäße Wohnkultur nach Schloss Klippenstein.
Im Zentrum des Grundrisses sehen Sie die „Lange Stubenn“, also den Speisesaal. Auf dem Plan rechts davon schließen sich die Räume des Kurfürsten an: eine „Camer“, in der sich auch eine Toilettennische befand, und ein schönes „gnädigstes Herrn Gemach“. Das war das Schlafzimmer. Letzteres empfängt Sie heute als helles, freundliches Jagdzimmer, das für Festlichkeiten gemietet werden kann.
Die Räume von Agnes, Kurfürst Moritz‘ Frau, schlossen sich an der anderen Seite des Speisesaales an. Auch Agnes verfügte über mehrere Räume, das größte wird als „Frawen-Zimmer“ bezeichnet. Diese Räume sind leider nicht zugänglich, da sie aktuell als Büros genutzt werden.
Der heutige Festsaal reicht auf dem Grundriss von der schwarzen, tragenden Wand zwischen dem Vorraum und der Camer, bis zu der weiß eingezeichneten Wand, die senkrecht den Schriftzug „Churfürstliche Schlafkammer“ durchschneidet.
Der heutige Festsaal besteht aus der ehemaligen „lange Stubenn“ und der links anschließenden Camer.
Im 18. Jahrhundert wurde der Saal massiv umgebaut: Die Decke wurde abgesenkt, der hölzerne Erschließungsgang durch einen steinernen ersetzt und die Flügeltüren wurden eingebaut. Zuletzt hat die Schlosssanierung in den Jahren nach der Wende das Aussehen des Saals nochmals grundlegend verändert.
Alle Abbildungen: © Museum Schloss Klippenstein