Station: [16] Schwarze Küche


Drei Jahrhunderte – vom 15. bis zum 18. Jahrhundert – qualmte, rauchte und rußte es hier in der Küche. Folgerichtig wurde sie auch die „Schwarze Küche“ genannt. Und ein Blick an die Decke bestätigt dies: Das ganze Gewölbe ist schwarz vor Ruß!

Schnuppern Sie mal. Riecht man nicht noch den Qualm der vergangenen Jahrhunderte? Ungefähr dort, wo heute die knisternde und knackende, quaderförmige Installation steht, befand sich damals die offene Feuerstelle. Als Abzug diente nur ein Loch in der Decke. Sie können es heute noch erkennen: Links und rechts vom weißen Schornstein. – Eine etwas primitive und sicherlich nicht sehr effiziente Art, den Rauch nach draußen abzuleiten. Erst im 18. Jahrhundert wurde der heutige Kaminabzug eingebaut.

Dass die zentrale Schlossküche hier, an der Nord-Ostecke der Wehrmauer der Burg, angelegt wurde, ist übrigens kein Zufall: Die Küche befand sich so weit wie möglich vom Wohnturm entfernt. Ein eventuelles Feuer sollte so spät wie möglich auf die Gemächer des Burgherrn, die sich über dem Festsaal des Wohnturms befanden, übergreifen.

Nach der Eröffnung des Heimatmuseums im Jahr 1953 wurde die Schwarze Küche als Ausstellungsraum genutzt. Heute beherbergt sie eine wertvolle Sammlung von Türschlössern aus dem Bestand des ehemaligen Altertumsvereins Radeberg. Manche der urigen Schlösser sind fast so alt wie die Burg. Und ein genauer Blick auf die schmiedeeiserne Mechanik offenbart, wie viel mühsame Handarbeit in so einem Türschloss steckt!

Alle Abbildungen: © Museum Schloss Klippenstein