Station: [15] Gang: Baugeschichte und kurze Einführung in die Chronologie
Stellen Sie sich vor, Sie stünden im Freien.
In den ersten Jahrhunderten der Burggeschichte war das hier auch so. Der Obere Schlosshof reichte bis hierher und der Gang, in dem Sie jetzt stehen, existierte noch nicht.
Wer vom Wohnturm (hinter Ihnen) in die Küche (vor Ihnen) gelangen wollte, ging über den Hof. Schauen Sie nach oben. Über dem hellen Verputz können Sie noch die frühere Wand von Pallas und Stallungen aus der Renaissancezeit erkennen. Der Gang ist also erst mit dem Umbau des Schlosses in den Jahren in den Jahren 1771/72 entstanden – zuerst als Laubengang und schließlich als massiv gemauerter Vorbau.
Auch die heutige Bodenpflasterung mit Natursteinen verweist auf die ungewöhnliche Baugeschichte des Ganges. In den Boden eingelassen ist heute ein beleuchteter Zeitstrahl, der die an der Wand vorgestellten Eckdaten der Schlossgeschichte mit der sächsischen Landesgeschichte und dem Weltgeschehen verbindet. Der Zeitstrahl beginnt in der Jetztzeit und reicht zurück bis zur Ersterwähnung Radebergs und der Errichtung der Burganlage im 13. Jahrhundert.
Machen Sie sich auf den Weg. Wie in einer Zeitmaschine schreiten Sie vom Heute in die Vergangenheit zurück. Die Glasstelen an der Wand berichten über diese aufregenden Zeiten: die Sanierung der Nachwendejahre, den langsamen Verfall des Schlosses in der DDR und über den hier eingerichteten Jugendklub, über die Nutzung als Amtsgericht und Verwaltungszentrum, den Umbau zum Jagdschloss unter Kurfürst Moritz bis hin zu dem ersten urkundlich erwähnten Herrn von Radeberg, dem Ritter Thimo.
Sein Siegel, bzw. das seiner Familie, finden Sie in der letzten Bodenvitrine. Es ist das Wappen derer von Radeberch – ein Normannenschild mit einem dreifach gebrochenen Rad. In abgewandelter Form ist dieses Rad bis heute Teil des Radeberger Stadtwappens.
Alle Abbildungen: © Museum Schloss Klippenstein