Station: [13] Oberer Schlosshof
Unerwartet öffnet sich ein idyllischer Ort inmitten der Schlossanlage.
Der Obere Schlosshof war bereits in den frühesten Zeiten Mittelpunkt der Burg. Von einer steinernen Wehrmauer umgeben, zählte er in den Anfangsjahren lediglich ein hölzernes Küchenhaus und zwei steinerne Gebäude: den heute in die Schlossanlage integrierten Wohnturm und einen Bergfried, in den sich die Burgbewohner bei Gefahr flüchten konnten.
Wo genau dieser Bergfried stand, das gab Historikern und Archäologen jahrzehntelang Rätsel auf. Mittlerweile ist klar: Er dürfte in der hinteren linken Ecke gestanden haben, etwas links von den beiden Wasserbecken. Mit 42 Metern – oder 70 Ellen – ragte der Bergfried deutlich über die Burganlage hinaus.
1714 wird Radeberg durch einen verheerenden Brand zerstört. Im folgenden Jahr, 1715, ordnet August der Starke den Abriss des maroden Bergfrieds an. Seine Steine werden zum Wiederaufbau der Kirche, der Schule und des Rathauses weiterverwendet.
Im Laufe der Jahrhunderte wächst die Burg um den Oberen Schlosshof herum, indem die Gebäude und deren vorgelagerte Erschließungsgänge von innen an die mittelalterliche Wehrmauer gesetzt werden. Wenn Sie den heutigen Hof bis ganz zum Ende durchqueren, kommen Sie an einen Durchgang zu einer vergitterten Maueröffnung. Hier haben Sie nicht nur einen schönen Blick in den Garten. Hier sehen Sie auch, wie massiv die mittelalterliche Mauer gewesen ist: So dick, wie der Gang lang ist!
Alle Abbildungen: © Museum Schloss Klippenstein