Station: [14] Weibliche Tugenden


Mädchen lernen Handarbeiten – Jungen gehen aufs Feld! 

Mädchen sollen nach der Volksschule vor allem Handarbeiten erlernen, sowie das Fertigen und Verarbeiten von Stoffen – Spinnen, Weben, Flachs brechen. 
Das ausgestellte Belobungszeugnis der Elisabeth Wiesenmeier belegt dies anschaulich: „Mit Ermahnung zu fortgesetztem Fleiß und frommer Pflichttreue.“ 

Zur Gründung eines neuen Hausstands werden Tisch- und Betttücher sowie die gesamte Wäsche benötigt. Die Braut bringt sie mit in die Ehe ein – ein Beweis für ihre Fähigkeiten und ihre Tüchtigkeit. 

Die Aussteuertruhe, der sogenannte Brandkistenschrank, ist zweigeteilt, damit er im Brandfalle leichter gerettet werden kann. Eine Frau, die etwas auf sich hält, bestückt in der Truhe zwei Wäschereihen hintereinander. Wer nur eine Reihe hat, gilt als schlechte Partie. Daher auch die Redensart: „Da ist nichts dahinter.“

Heute kaum noch bekannt hingegen ist der in der Zierborte eingestickte Sinnspruch: 
„Schätze begehren, kann niemand dir wehren, doch bei dem Linnen musst du beginnen!“

Alle Abbildungen: © Stadt- und Fachwerkmuseum Eppingen