Station: [7] Rosinger Hof Außen
Der Rosinger Hof, vor dem Sie stehen, ist heute unsere Museumsgastwirtschaft. Das Haus wurde 1796 gebaut und stand einst in der Ortschaft Rosing, die zum Stadtteil Zell der Kreisstadt Neuburg an der Donau gehört.
1796 plante die Siedlungskommission am Zeller Kanal 8 in Rosing sogenannte Kolonistenhöfe. Hintergrund war, dass die Kommission bei der Besiedelung des Donaumooses vor allem ärmeren, aber fleißigen Menschen eine Existenz bieten wollte. Das heißt – komplette Hofstätten wurden damals auf Staatskosten errichtet. Die Käufer sollten sie später zu günstigen Bedingungen abzahlen.
Zuerst wurden Straßen zu den Bauplätzen im Moos angelegt, dann massive Steinhäuser aus Kalkstein von den Brüchen hinter Neuburg gemauert – damals noch auf einem Fundament aus Holzpfählen. Die Gebäude mit Wohnung, Stall, Stadel und einer zusätzlichen Scheune waren großzügig geplant. Die Siedlungskommission erwartete eine ertragreiche Landwirtschaft.
Die Baukosten für einen Hof betrugen rund 1.700 Gulden. Angeboten wurden die Höfe für 800 Gulden. Doch niemand wollte sie kaufen, zumal es in der Umgebung – außerhalb des Mooses – kleinere Hofstellen für weniger Geld gab. Nachdem Diebe schon eiserne Schlösser und Riegel abmontiert hatten, wurden die Anwesen nach zwei Jahren Leerstand für 700 Gulden unter die Leute gebracht.
Vom heutigen Rosinger Hof, damals eines der Siedlerhäuser, konnten wir für unser Museum nur den Dachstuhl und die Decken retten. Das Haus haben wir rekonstruiert. Das tatsächliche Siedlerhaus war etwa um ein Drittel kürzer und um 40 cm niedriger. Wir haben es verlängert und aufgemauert, um die Gastronomie unterzubringen.
Wollen Sie eine kleine Pause machen? Dann kehren Sie ein. Die Museumsgaststätte hat geöffnet. Wir treffen uns im Raum links der Eingangstür.