Station: [4] Heimatmuseum Donaumooskarte


Diese Landkarte aus dem Jahr 1824 bildet das Donaumoos ab. Wenn Sie einmal ganz genau hinschauen – die unregelmäßigen kleinen Punkte sind die Häuser, die damals schon standen. Daneben sehen Sie regelmäßige Muster von Grundstücken mit eingesetzten Gebäuden, die noch nicht existierten, als die Karte gezeichnet wurde. Sie sehen also den Ist-Zustand von 1824 mit der Bau-Planung für die Zukunft. 

Das Donaumoos war einst ein großes, unberührtes Moor, bis es dann vor gut 200 Jahren trockengelegt und mit Kolonisten besiedelt wurde. Man hielt die schwarze Erde für äußerst fruchtbar und hoffte auf reiche landwirtschaftliche Erträge. 

„Man müsse nur dem Moor das Wasser abzapfen wie dem Kranken die schlechten Säfte“, …

…hieß es in einem Gutachten. 

Im Jahre 1791 begann die Besiedlung. Als erstes standen die Häuser in der Kolonie Karlskron, 1795 wurde Karlshuld gegründet. Die Kolonien wurden nicht in Form eines gewöhnlichen Dorfes, sondern als Straßendörfer angelegt. Schon auf den ersten Blick sehen Sie auf der Karte die geraden Straßen und die geraden Gräben, die das Donaumoos auch heute noch kennzeichnen. 

Doch der Traum von blühenden Landschaften erfüllte sich nicht. Das Moor hat seine eigenen Regeln. Die Kolonien verarmten und kamen erst nach 1900 durch neuere Anbaumethoden in der Landwirtschaft und die wachsende Industrie im Umland zu einigem Wohlstand. Heute leben etwa 14.000 Menschen in den drei Großgemeinden Karlshuld, Karlskron und Königsmoos. Nach wiederholten Entwässerungsmaßnahmen wird das Donaumoos bis heute überwiegend ackerbaulich genutzt. 

An den nächsten beiden Stationen erfahren Sie, wie die Siedler im Moos gelebt und gearbeitet haben.