Station: [12] Haus des Gedenkens


„Hinter der unüberschaubaren Zahl der Opfer stehen Menschen, Menschen, die gedacht und gefühlt, gelitten und gehofft haben. Ihnen wollen wir […] ihr Gesicht, ihr persönliches Schicksal wiedergeben.“

Klaus von Dohnanyi, erster Bürgermeister Hamburgs anlässlich der Eröffnung des Dokumentenhauses, des ersten Ausstellungsgebäudes, im Jahr 1981. 1995 wurde aus dem Dokumentenhaus das so genannte „Haus des Gedenkens“. Auf den Stoffbahnen an den Wänden sehen Sie die Namen der bisher identifizierten Toten des KZ Neuengamme nach dem Sterbedatum. Es sind circa 27.000 Namen. Die leeren Stoffbahnen stehen symbolisch für die vielen unbekannten Ermordeten.

Da die Bedingungen im Konzentrationslager immer schlechter wurden, werden die Namensreihen zum Kriegsende hin immer länger. Viele der Häftlinge starben schon nach kurzer Zeit an den harten Arbeits- und Lebensbedingungen, aber auch durch gezielte Misshandlungen und Hinrichtungen. Die Gesamtzahl der Menschen, die im KZ Neuengamme und in den Außenlagern ums Leben kamen, kann nur geschätzt werden. Nachweislich starben mindestens 42.900 Menschen, davon etwa 14.000 im Hauptlager. Das heißt, die Hälfte der Menschen überlebte die Zeit als Häftling des KZ Neuengamme nicht.

In einem Nebenraum im Erdgeschoss liegen die Totenbücher des KZ Neuengamme. Sie gehören zu den wenigen noch erhaltenen Originaldokumenten. Bei der Räumung des Lagers wurden sie von Häftlingen versteckt und konnten daher nicht, wie von der SS befohlen, verbrannt werden. Bei näherer Betrachtung ist mir aufgefallen, dass an einigen Stellen die Todesursachen bereits eingetragen waren, um dann später nur noch die Namen der Gestorbenen hinzufügen zu müssen. Es ist unklar, ob die angegebene Todesursache auch der tatsächlichen Todesursache entspricht.

Nehmen sie sich gerne noch einen Moment Zeit und schauen sich um.

Unser Rundgang durch die Gedenkstätte endet hier. Wir danken Ihnen für Ihr Interesse und hoffen, dass er Ihnen gefallen hat.