Station: [10] Klinkerwerk
Vor dem Klinkerwerk können Sie eine große Betonrampe sehen, die in das Obergeschoss des Mittelflügels führt. Hier wurde früher der Ton für die Steine ins Werk befördert. Der rechte Flügel des Klinkerwerkes ist offen. Gehen Sie durch die weiße Tür in das Klinkerwerk hinein.
Hamburg sollte „Führerstadt“ werden. Es wurden dazu große Bauprojekte am Elbufer und in Altona geplant. Ein Vertrag zwischen der Stadt Hamburg und der SS sah vor, dass die Steine dafür im Klinkerwerk in Neuengamme hergestellt werden sollten. Es gab bereits ein kleines Klinkerwerk in Hamburg-Neuengamme, jedoch wollte die SS-Führung sich nicht die Blöße geben und ein technisch veraltetes Werk zur Produktion nehmen. Deshalb sollte ein neues Werk gebaut werden. Es entstand das Klinkerwerk in dem Sie heute stehen.
Es gab damals ein „Kommando Klinkerwerk“, das ca.1200 Häftlinge umfasste. Hierzu zählten die Häftlinge aus dem alten Klinkerwerk, diejenigen, die das neue errichteten, sowie die, die später im neu errichteten Werk arbeiten sollten. Diese erbauten das Werk, das 1942 in Betrieb genommen wurde. Eine moderne Klinkersteinproduktion entstand, technisch damals auf dem neuesten Stand.
Heute sehen sie hier eine große Halle, die eine Ausstellung beherbergt rund um das Thema Klinkerwerk und Arbeitsbedingungen. Früher standen hier mehrere riesige Brennöfen und Maschinen. Die Arbeit für die ca.160 bis 180 Häftlinge war durch die Hitze und stickige Luft sehr anstrengend und kräftezehrend. Trotzdem war die Arbeit begehrt unter den Häftlingen, da sie in einem geschlossenen Raum arbeiten konnten und durch die qualifizierte Arbeit kaum Misshandlungen von der SS zu befürchten hatten.
Wenn Sie sich nun in die Mitte der Halle begeben, können Sie auf dem Boden hinter dem Schornstein einen gelben Umriss erkennen, der den Standort des Zickzack-Ofens markiert. Ganz am Ende der Halle sehen Sie hinter dem Gitter mehrere Trockenkammern.
Bitte begeben Sie sich wieder nach draußen und folgen dem Weg weiter. Er führt Sie um das Klinkerwerk herum in ein kleines Wäldchen. Auf unserem Rundgang kommen wir nun zum Teil des Gedenkens. Sie sehen eine hohe Stele. Das ist das internationale Mahnmal.