Station: [9] 1933 - 1945 | Schwester Benjamin
„Tröste dich, die Stunden eilen, komme was da kommen mag, auch das Böse kann nicht weilen, und es kommt ein anderer Tag“...
Diese Zeilen, angelehnt an ein Gedicht von Theodor Fontane, erhält die Rotkreuz Helferin Else Huy im Juni 1944 per Feldpost. Schwester Benjamin, wie sie auch genannt wird, arbeitet von 1939 bis 1945 als Rotkreuz Helferin in verschiedenen Lazaretten und Soldatenheimen. In dieser Zeit erlebt sie hautnah die Schrecken des grausamen Krieges mit unzähligen Toten und Schwerverletzten.
1942 ist sie das Gesicht des Roten Kreuzes auf dem Titelblatt der „Neue Illustrierte Zeitung“. Sie wirbt für den Einsatz von Rot Kreuz Schwestern im Krieg und zeichnet das Bild einer „immer freundlichen, immer hilfsbereiten und aufopferungsvollen Helferin“ an der Front.
Für ihren humanitären Einsatz in Frankreich und der Ukraine erhält sie 1943 die Kriegsverdienstmedaille. 2012 stirbt sie im Alter von 97 Jahren. Ihre Nichte vermacht ihre Fotos, Feldpost und Aufzeichnungen dem Rotkreuz Museum Vogelsang.
In der Vitrine im Mittelgang können Sie in das Leben von Schwester Benjamin eintauchen.
Auch die anderen Schaukästen zeigen private Hinterlassenschaften von Rotkreuz Helferinnen und Helfern. So auch von Werner Rosen, der als DRK-Sanitäter in der Schlussphase des Zweiten Weltkriegs in der Eifel im Straßengraben heftige Bombenangriffe überlebt. „Die Helfer fürchten weder 'Tod noch Teufel', wenn es um die Bergung und Rückführung von Verwundeten geht“. Mit diesen eindrucksvollen Worten schildert er „Die letzten Kriegsmonate in der Eifel“. Er stirbt 2019 im Alter von 92 Jahren.
Fotos: © Rotkreuz Museum