Station: [2] 1859 - 1870 | Solferino und die Folgen
„Die Geschichte einer Idee“: Bevor wir uns auf die Spuren des Deutschen Roten Kreuzes begeben, kurz einige Worte zum Aufbau der Ausstellung. Auf der linken Seite erzählen wir die Geschichte des Roten Kreuzes in Deutschland – angefangen bei der Schlacht von Solferino über die frühen Anfänge in Genf bis heute. An der Wand gegenüber dokumentieren wir die regionale und lokale Entwicklung des Roten Kreuzes im Rheinland.
Wir begeben uns auf eine Zeitreise in die Vergangenheit: 1859 reist der Schweizer Henry Dunant geschäftlich durch Norditalien – als er am Rande des Dorfes Solferino Zeuge der grausamen Auswirkungen der Entscheidungsschlacht im Sardinischen Krieg wird. Rund 40.000 Verwundete und Tote bleiben auf dem Schlachtfeld zurück. Henry Dunant hilft den Schwerverletzten. Er zerschneidet seine Hemden zu Verbandstoff, wäscht Wunden aus und reicht den Durstigen frisches Wasser.
Zurück in Genf beschreibt er die Schrecken des Krieges und wie die Folgen solcher Katastrophen künftig gemildert werden könnten. Sein Buch „Eine Erinnerung an Solferino“ trägt maßgeblich zur Gründung des Roten Kreuzes bei.
Hier in der Vitrine sehen Sie ein Original und eine niederländische Übersetzung der Schrift.
Ende Oktober 1863, gut vier Jahre nach der Schlacht von Solferino, treffen sich Delegierte aus 16 Nationen in Genf, um seine Ideen weiterzuentwickeln. Sie einigen sich darauf, dass Ärzte und Sanitäter im Krieg eine weiße Armbinde mit einem roten Kreuz als Erkennungszeichen tragen sollen – die Umkehrung der Schweizer Nationalfahne. Die berühmteste Marke der Welt ist geboren!
1864 – ebenfalls in Genf – einigen sich Diplomaten aus aller Welt auf die erste Genfer Konvention, – um die Lage verwundeter und kranker Soldaten zu verbessern. Sie legen damit den ersten Baustein zum heute noch gültigen humanitären Völkerrecht.
37 Jahre später – wir schreiben das Jahr 1901 – wird erstmals der Friedensnobelpreis verliehen. Einer der Preisträger ist Henry Dunant.
Fotos: © Dagmar Trüpschuch