Station: [9] Kind unter Beschuss


Krieg, Krieg, Krieg. Jeden Tag berichten Journalistinnen und Journalisten von bewaffneten Auseinandersetzungen, von Toten, Verletzten, Massengräbern, Minenopfern, Vertreibungen und Vergewaltigungen. Über die Kinder in den Kriegsgebieten erfahren wir weniger. Sie verlieren häufig ihre Familien, sie erleben Hunger, Gewalt, staatliche Unterdrückung und Flucht. Sie werden verletzt, vergewaltigt, sie treten auf Landminen, verlieren ein Bein oder einen Arm – oder werden zu Kindersoldaten ausgebildet. Kaum vorstellbar für uns Erwachsene, noch weniger vorstellbar für Kinder.

Aus diesem Grund hat das Niederländische Rote Kreuz gemeinsam mit dem Museum Humanity House Den Haag die interaktive Wanderausstellung „Kind onder Vuur” – das heißt „Kind unter Beschuss“ – entwickelt. Sie ist für Kinder konzipiert – aber auch für Erwachsene spannend. Diese Ausstellung hat sich dauerhaft im Rotkreuz Museum niedergelassen.

In der Ausstellung lernen Sie Farah, Vian und Angie kennen. Ganz normale Kinder, bis der Krieg ausbricht. Farahs Haus in den palästinensischen Gebieten wurde zerstört, jetzt lebt sie in einem Container. Vian musste fliehen, weil nachts Raketen auf ihr syrisches Quartier niedergingen. Die Kolumbianerin Angie trat auf eine Landmine und verlor ihr Bein. Doch sie erfahren auch, dass selbst in einem unmenschlichen Krieg Regeln gelten – nämlich die des humanitären Völkerrechts. 

Sehen Sie dort rechts am Fenster den Barren? An solch einem Gerät trainieren Kinder und Erwachsene das Laufen mit einer Prothese. Allein in Afghanistan betreibt das Rote Kreuz sieben orthopädische Stationen, in der auch Prothesen für Minenopfer hergestellt werden. Rund 50 Prozent davon sind Kinder. Auch Angie kann dank eines künstlichen Beins heute wieder gehen.

Foto: © Rotkreuz Museum